Spaziergang durch die Geschichte des Judenbruchs

Sonntag, 24. März 2024, 10:30 Uhr | Heimatverein Wassenberg e.V. | Rundwege in Wassenberg

 

Mit seinem “Spaziergang durch die Geschichte des Judenbruchs“ hat der Heimatverein Wassenberg e.V. einen neuen Rundweg ins Leben gerufen, der das Judenbruch nunmehr in die kulturhistorischen Routen Wassenbergs und das weitere Wanderangebot sinnvoll einbezieht. Die neue Route wird am Sonntag, den 24. März 2024, ab 10:30 Uhr eröffnet. Hierzu laden der Heimatverein und der Vorsitzende, Walter Bienen, alle Interessierten herzlich ein.

Teilnehmende erfahren dabei mehr über die Geschichte des im 19. Jahrhundert entstandenen Stadtparks. Als Startschuss lädt der Heimatverein außerdem zu einem ersten gemeinsamen Rundgang auf der 3,8 km langen Strecke ein. Treffpunkt ist das Naturparktor am Pontorsonplatz in Wassenberg (Pontorsonallee).

 

Was versteht man unter dem Judenbruch?

Der Name Judenbruch wurde erstmals nachweislich in einem Kaufvertrag im Jahre 1324 erwähnt. Angenommen werden kann, dass die Namensgebung Judenbruch auf eine damalige Begräbnisstätte für Wassenberger Juden im Judenbruch zurückzuführen ist.

 

Zur weiteren Geschichte:

Hunderte Jahre nach der ersten nachweisbaren Erwähnung des Judenbruchs ließ Alexander Packenius, der damalige Burgbesitzer und Bürgermeister der Stadt Wassenberg, Mitte des 19. Jahrhunderts durch das Wald- und Sumpfgelände einen Weg vom heutigen Pontorsonplatz in Richtung Oberstadt anlegen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts trieb sein Schwiegersohn, Oskar von Forckenbeck die Umwandlung zu einem Park voran. Das Areal wurde in Teilen trockengelegt, Weiher wurden erreichtet und Wege, Parkbeete sowie Ruheplätze angelegt.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Judenbruch nach seiner damaligen Besitzerin, Maria von Forckenbeck, in Marienbruch umbenannt. Während dieser Zeit wurden Pflanzungen von mehr als 50 verschiedenen Baumarten, deren Samen und Setzlinge Oskar von Forckenbeck von seinen Weltreisen mitbrachte, im Bruch vorgenommen. Auch heute sind noch einige dieser Bäume erhalten, obwohl im Jahre 1928 der Wald an einen Holzhändler verkauft wurde und anschließend zahlreiche Bäume gefällt wurden. Seit Jahrzehnten weißt der Heimatverein Wassenberg e.V. die übrig gebliebenen seltenen Baumarten durch Hinweisschilder aus.

Im Jahre 1938 kaufte die Stadt, um der seit Jahren stattfindenden Abholzung ein Ende zu setzen, den Wald und benannte das Areal in „Stadtpark“ um.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges erklärte der damalige Amtsdirektor Bell im Jahre 1949 „Unser Wald heißt Judenbruch. Heute mehr denn je. Betrachten wir seinen Namen als verpflichtende Erinnerung an unsere ermordeten jüdischen Wassenberger Mitbürger.“

Quelle: Flyer zum Rundweg (Heimatverein Wassenberg e.V.)