Lagebericht Hochwasserbekämpfung

Stand: 16.07.2021, 00:30 Uhr

 

Gestern Mittag wurde aufgrund eines Starkregenereignisses und eines massiven Anstiegs der umliegenden Flüsse eine Einsatzlage für das Stadtgebiet Wassenberg ausgerufen. Zunächst wurden Straßenzüge von Überflutungen befreit und Kellerbereiche leer gepumpt. Im weiteren Verlauf wurden diese Einzelmaßnahmen eingestellt und damit begonnen, massive Deicherhöhungen im Bereich der Rur einzuleiten. Der Kräfteansatz wurde daraufhin erhöht. Anschließend musste trotz starkem Sandsackverbau die Sicherung der Ortschaft Ohe aufgegeben werden. Die Anwohner wurden evakuiert. Die Bewohnenden kamen bei Freunden und Bekannten unter oder wurden in einer von der Stadt Wassenberg in Birgelen errichteten Notunterkunft untergebracht und versorgt.

Aktuell stellt sich das Lagebild wie folgt dar:

Nach dem aktuellen Sachstand fließen die sich im Ortsteil Ophoven anstauenden Wassermassen nicht ab. Aus diesem Grund wird derzeit die Evakuierung der Bevölkerung vorgenommen. Grundlage für die Entscheidung war die Hochwasserprognose des Wasserverbandes Eifel-Rur, die sich vor Ort bestätigt hat. Die Bevölkerung wird dringend gebeten, den Weisungen der vor Ort befindlichen Einsatzkräfte zu folgen und sich frühzeitig in Sicherheit zu begeben. Dies gilt aus Sicherheitsgründen für den gesamten Ortsteil. Es besteht andernfalls die Gefahr, dass einzelne Einwohnende eingeschlossen werden.

Insbesondere kann nicht ausgeschlossen werden, dass der bereits aufgeweichte Damm den Wassermassen auf Dauer standhalten kann.

Die Feuerwehr der Stadt Wassenberg trifft derzeit Vorkehrungen, um die Folgen eines weiter ansteigenden Wasserpegels abzumildern und kritische Infrastrukturen zu sichern. Ein Einsatzschwerpunkt liegt dabei im Schutz eines Umspannwerkes am Forster Weg in Wassenberg. Im Einsatz sind derzeit alle verfügbaren Einsatzkräfte der Stadt Wassenberg sowie unter anderem Feuerwehreinheiten aus dem Kreis Heinsberg und Mönchengladbach sowie Einheiten des THW, DLRG sowie verschiedener Hilfsorganisationen.

Aufgrund der eingeschränkten Befahrbarkeit der Ortschaft Ophoven kann eine weitere Warnung mit einem Lautsprecherwagen nicht unmittelbar erfolgen. Ein Transportdienst wurde eingerichtet steht in Ophoven an der Feldstraße bereit. Bürgerinnen und Bürger, die nicht in der Lage sind, selbstständig ihre Häuser zu verlassen, können sich unter der eingerichteten Hotline (02432/4900-823) melden. In dringenden Notfällen oder bei akuter Gefahr ist der Notruf 112 zu wählen.

Über die Gesamtlage wurden mehrere Bevölkerungswarnungen und Informationen über die NINA-WarnApp sowie über die sozialen Medien abgesetzt. Die Vorwarnung für die Ortschaften Steinkirchen und Effeld wird einstweilen aufrechterhalten. Eine Entwarnung kann erst erfolgen, wenn eine Gefahr nach der Lageeinschätzung ausgeschlossen werden kann. Die Bevölkerung wird weiterhin gebeten, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen; eine Evakuierung steht derzeit jedoch noch nicht unmittelbar bevor.