MANFRED WINKENS ZUM MARKENBOTSCHAFTER ERNANNT

Zum Abschied überraschte ihn Hastenraths Will aus seinem „Oval Office“

Wassenberg. Eine offizielle Abschiedsfeier für Bürgermeister Manfred Winkens hatte es in Wassenberg aufgrund der Coronavirus-Pandemie nicht geben können. Aber der Kreativität seines Teams im Rathaus setzte dieser Umstand keine Grenzen, und so überraschte es ihn schließlich doch noch im Rahmen einer ganz besonderen Szenerie, an der zumindest virtuell alle Mitarbeiter beteiligt waren. Nach einem ganz normalen Gesprächstermin bei seinem Nachfolger Marcel Maurer lotste dieser ihn in den großen Ratssaal, wo er am anderen Tischende seiner gewohnten Position Platz nehmen und einer ganz individuell für nur für diesen einen Moment erstellten Videopräsentation folgen sollte.

Zunächst sprach da sein Vertreter und Stadtkämmerer Willibert Darius von der Großleinwand zu ihm und ernannte ihn zum ersten Markenbotschafter des Wassenberger Schlemmer-Marktes Rhein-Maas. „Du bist das Gesicht des Schlemmer-Marktes“, betonte er, „der perfekte Repräsentant!“ Als äußeres Zeichen dafür erhielt der ehemalige Bürgermeister eine Schlemmerente in Silber, die er sich mithilfe von Marcel Maurer direkt ans Revers steckte.

Nachdem sich dann in weiteren Videosequenzen die übrigen Mitarbeiter im Rathaus von ihm verabschiedet hatte, war Manfred Winkens bereits zu Tränen gerührt. „Der Wahnsinn!“, hallte der typische Winkens-Ausspruch für das ganz besondere Ereignis noch einmal durch den Ratssaal. „Wunder-wunderschön“, fügte er sichtlich gerührt hinzu.

Die zweite Überraschung folgte jedoch sogleich. Aus seinem Büro im Rathaus, dem „Oval Office“ sprach auf der Leinwand Hastenraths Will, der „scharismatische“ Ortsvorsteher aus dem Selfkant zu ihm, so von Kollege zu Kollege. Will gratulierte „zu ein glanzvolles Karriereende“ und zeigte sich geehrt, Manfred Winkens „dat letzte Geleit“ aus dem Rathaus geben zu dürfen. „Dat überfordert mich emotionell“, gab er zu. Zu reden „für dat einer geht“, sei auch für ihn eine völlig neue Situation.

In seinem bekannten Outfit saß Will auf dem Bürgermeistersessel und öffnete um sich herum Schubladen und Schränke. „Alles besenrein hinterlassen“, stellte er fest, „und nix unter der Teppich gekehrt“. Er sei ja nun schon 30 Ortsvorsteher, 16 Jahre Winkens seien da ja schon mal ein guter Anfang. Dabei habe Manfred Winkens seinem Nachfolger „ein gut gemachtes Nest“ hinterlassen, stellte er fest. „Dein Einfluss hier war größer als der von Graf Gerhard“, betonte er. „Und die Gerhards waren durchnummeriert von eins bis vier, der Manni Winkens gibt et nur ein Mal.“ Die Umbenennung der Graf-Gerhard-Straße könne da nur die kurzfristige Konsequenz sein, bis das Denkmal auf dem Roßtorplatz gebaut sei. Schlussendlich lud sich auch Will ein zum Bürgermeister-Veteranen-Treffen ein und rief seinem staunenden Zuschauer noch ein „Wassenberg be strong!“ zu.

„Das werde ich mir noch sehr oft angucken“ erklärte Winkens, der als zweites Päckchen DVD und USB-Stick mit dem Videomaterial erhielt. Sein Team im Rathaus sorgte darüber hinaus für Nachschub in seinem Weinregal. Und schließlich hielt Manfred Winkens noch ein ganz besonderes Geschenk in Händen: ein Buch, eigens für ihn geschrieben von der Journalistin Anna Petra Thomas, die wie er aus Wassenbergs Stadtteil Ophoven stammt. Alle großen Ereignisse der vergangenen 16 Jahre hatte sie aufgeschrieben. Annika Schmitz, Geschäftsführerin der Kunst, Kultur und Heimatpflege GmbH, hatte den Text mit vielen Fotos bebildert zu einem 58 Seiten starken Werk zusammengefügt, das Manfred Winkens natürlich ebenfalls sehr gerne mit auf seinen Heimweg nahm. „Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn ich hier am Rathaus vorbeifahre“, gab er zu.

Foto: Jürgen Laaser; v.l.n.r.: Anna Petra Thomas, Marcel Maurer, Manfred Winkens, Willibert Darius und Annika Schmitz